Rettungsübung "Tauchunfall" am Großen Laacher See
30. Juni.2019
Bei Umgebungstemperaturen von über 30°C, hat der TCL gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Leverkusen, der Freiwilligen Feuerwehr Hitdorf und der DRK-Ortsgruppe Hitdorf eine Rettungsübung „Taucherunfall“ am Großen Laacher See durchgeführt. Dieser Bericht schildert den Ablauf der Übung. Die gemachten Erfahrungen/Beobachtungen und Hinweise für die Zukunft sind in einer separaten Liste „Lessons learnt“
zusammengefasst. Vom TCL aktiv (im Wasser) mit dabei waren - neben den beiden APTL Henni und Michael (Beobachter) - unser Geräte-TL Torsten (Unfallopfer), Lydia, Nicole, Pascal, Sebastian und Uschi.
Nach einer kurzen internen Vorbesprechung stieß gegen 10:00 Uhr der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Leverkusen, Herr Meyer, zu uns und gab uns u.a. letzte Hinweise zum Absetzen des Notrufes.
Wir sind dann mit zwei Bojen am Taucheinstieg des TSV 66 ins Wasser gegangen und hatten vorher die „Reifenboje“ mit dem neu erworbenen, wasserdichten Outdoor-Handy ausgestattet. Alle Apnoisten waren zuvor in den Gebrauch des neuen Handies eingewiesen worden. Wir haben die Bojen ca. 200 m vom Ufer entfernt gesetzt, wo wir eine Tauchtiefe von ca. 15 m vorgefunden haben.
Nach dem Eintauchen und einigen Übungstauchgängen konnten wir pünktlich um 11:00 Uhr die Übung starten. Die Alarmierung erfolgte durch einen Ruf von Henni zur anderen Boje, wo sich das Notfall-Handy befand. (Von diesem Zeitpunkt an wurde eine Stoppuhr gestartet um den zeitlichen Verlauf später rekonstruieren zu können.) Der verunfallte Apnoist Torsten simulierte einen Blackout und war an der Oberfläche nicht wieder zu Bewusstsein gekommen. Uschi konnte zu diesem Zeitpunkt an der anderen Boje mit dem Handy recht zügig den Notruf absetzten.
Während dieser Zeit wurde Torsten bereits von bis zu vier Apnoisten in Richtung Taucheinstieg TSV 66 transportiert.
Beim Anlanden des Verunfallten waren bereits vier Minuten Zeit vergangen und es wurde mit der HLW begonnen. Parallel lief Uschi zum Einweisen der heranrückenden Rettungskräfte zum Eingangstor an der Straße Fahnenacker. Der erste Mitarbeiter der freiwilligen FW Hitdorf war nach ca. 12 Minuten am Einstieg und wies seine weiteren Kollegen über Funk ein, welchen Weg sie genau nehmen mussten. Ca. zwei Minuten später trafen weitere drei Mitarbeiter der freiw. FW ein. Diese brachten einen Notfall-Rucksack mit, den Sie aber nicht hätten einsetzen können, weil unter Ihnen kein ausgebildeter Rettungsdienstler war. Die MA des Rettungsdienstes vom DRK waren nach ca. 18 Minuten am Ort des Geschehens. Es wurde simuliert, dass der Verunfallte nun wieder bei Bewusstsein war und so wurde er dem Rettungsdienst übergeben. Dieser brachte seine Überwachungsgeräte an, und verstaute Torsten auf einem Spineboard, auf dem er mit Gurten gesichert wurde. Anschließend trugen insgesamt sechs Einsatzkräfte den Verunfallten zum RTW, der für die Rettungsübung vorbereitet am Tor an der Straße Fahnenacker stand. Dort wurde Torsten auf die Liege des RTW gehoben. Mit dieser Aktion endete die Übung nach insgesamt 31 Minuten. Es waren ca. 20 Einsatzkräfte am Unfallort erschienen.
Im Anschluss wurde eine Nachbesprechung mit allen Beteiligten durchgeführt. In deren Verlauf gab es einige wertvolle Hinweise, wie man derartige Notfalleinsätze am Großen Laacher See künftig noch besser durchführen kann.
Der Vorstand des TCL wird eine Zusammenfassung erarbeiten und prüfen/entscheiden, welche Maßnahmen durchgeführt werden können. Einige Punkte werden ggfs. auch in die Aktualisierung der Seeordnung einfließen. Der TSV 66 wird ebenfalls über die beabsichtigten Maßnahmen informiert und um Beteiligung/Unterstützung gebeten.
Alle Beteiligten haben die durchgeführte Übung als sehr lehrreich und gelungen empfunden.
Verfasser: Michael Werner
Hier noch ein paar Bilder zur Rettungsübung in unserem Foto-/Videoalbum