Druckausgleichseminar für Tauchlehrer unter der Leitung von Henrike Mölleken
1. Tauchlehrerfortbildung Druckausgleich in NRW 24.07. – 26.07.15
Am letzten Juliwochenende fand unter der Leitung von Henrike Mölleken der erste Workshop zum Druckausgleich als Tauchlehrerfortbildung statt. Unterstützt wurde Sie von Olcay Evkuran und Dr. Stefanie Morgenroth als Referenten. Der Druckausgleich ist für alle Taucher ein interessantes Thema, eine besondere Herausforderung ist es jedoch für die beständig kopfüber tauchenden Apnoeisten.
In dem Workshop wurde eingangs der Schwerpunkt auf die Rahmenbedingungen für den Druckausgleich gelegt. Die erfahrenen und schon lange in der Ausbildung tätigen Tauchlehrer/in stellten übereinstimmend fest, dass eine Fortbildung zu dem Thema schon lange (über)fällig ist. So ging es zunächst einmal darum, aus dem Thema, das so viele bewegt, den Druck raus zunehmen.
Der Workshop begann Freitag abends mit einem Vortrag über die vielen Facetten, die als Voraussetzung beim Druckausgleich im Apnoetauchen gegeben sein müssen: Die Gesundheit ist natürlich die wichtigste Voraussetzung, die Vermeidung von Stress gehört ebenso dazu und anders als beim Gerätetauchen spielt hier die Psyche eine viel größere Rolle - gerade Apnoe gelingt nur im Zusammenspiel vieler weiterer Facetten, die wir uns oft gar nicht bewusst machen.
Die Teilnehmer haben im Laufe ihrer Ausbildertätigkeit eine Reihe von Erfahrungen gesammelt und haben diese in die Fortbildung eingebracht, so dass wir einen sehr spannenden Austausch hatten. Eine sehr interessante Information war dabei, dass es den Teilnehmern nicht vorrangig darum ging, den Druckausgleich zu lernen, um tiefer tauchen zu können, sondern vor allem um entspannt und immer wieder die Tiefen von ca. 25 – 35 m sicher tauchen und ihre Tauchschüler solide sichern zu können. Darüber hinaus wollen sie natürlich das hier vermittelte Wissen auch an ihre Tauchschüler weiter geben.
p>Am nächsten Tag ging es dann so richtig „ans Eingemachte“. Neben Erläuterungen zur Anatomie aller am Druckausgleich beteiligter Körperteile gab es viele praktische Trockenübungen – so viele, dass zwischendurch die Pausen zum leckeren Mittagessen und Kaffee am Nachmittag sehr willkommen waren, um den Überblick nicht zu verlieren. Bisher wurden in den Apnoekursen häufig Yogaübungen und Atemübungen sogenannte Pranayama vermittelt, hier ging es jedoch bei den praktischen Trockenübungen vorrangig um solche, die sich mit ganz bestimmten, kleinen Körperteilen im Kopf- und Rachenraum befassen, die automatisch, also von alleine funktionieren und daher bisher nicht bewusst eingesetzt wurden: wer kümmert sich im Alltag schon um den weichen Gaumen oder den Kehldeckel und die Stimmritze? Um diese bewußt in Bewegung zu bringen haben wir uns eines kleinen medizinischen Instruments bedient (Otovent oder Otobar), der üblicherweise kleinen Kindern gegeben wird, deren Ohrtuben z.B. nach einer Mittelohrentzündung sich verklebt haben und die sie mit diesem Gerät wieder frei bekommen. Das Praktizieren und sichere Beherrschen dieser Übungen wird sicher nach der Fortbildung einige Zeit in Anspruch nehmen. Erst wenn das auf dem Trocken zur Routine geworden ist, macht es Sinn, das Üben im Wasser fortzusetzen.
Am Sonntag bekamen die erfahrenen Tauchlehrer noch gezielte Atemübungen aus dem Yoga vermittelt, die vor allem das Zwerchfell trainieren. Danach fuhren wir zur Sorpe und mit ersten Übungen im Wasser endete die Fortbildung.