Ich hatte vom 29. Juni bis 12. Juli mit meiner Familie den Urlaub in Kroatien auf der Insel Rab verbracht. Da wir nicht alle tauchen, sondern nur ich und mein älterer Sohn, war das kein Tauchurlaub. Trotzdem konnten wir an 3 Tagen insgesamt 6 Tauchgänge machen.

Wir waren im Norden der Insel Rab in der kleinen Ortschaft namens Lopar mit schönen Sand- und Felsenstränden. Die Wassertemperatur an der Oberfläche betrug ca. 28 Grad in der geschützten Bucht von Rajska Plaža (Paradiesstrand), ideal zum Baden auch für Kinder. Beim Tauchen hat es da anders ausgesehen, so dass uns in unseren 7mm Halbnassen Anzügen nicht zu warm war.

Die Tauchbasis

Als Tauchbasis haben wir uns Moby Dick diving center (http://mobydick-diving.com/) ausgesucht. Es handelt sich um eine eher kleinere familiengeführte Tauchbasis. Für die Basis haben wir uns wegen der unmittelbaren Nähe zum Hotel und der guten Bewertungen im Internet entschieden und waren im Endeffekt nicht enttäuscht.

Auf der Basis wird Englisch, Deutsch und Kroatisch gesprochen. Die Basis bietet den Verleih der Tauchausrüstung an. Wir haben alles was wir brauchten mitgebracht, bis auf die Flaschen und Blei. Die Basis bietet nur Bootstauchgänge an. Es werden die Inseln in der Nähe angefahren, Goli Otok, Grgur, Prvić und Krk und die Spots um diese Inseln herum betaucht.

Um 9:30 musste man sich auf der Basis melden und mit den Vorbereitungen starten. Um 10:00 legte das Boot ab. Anders als in Ägypten und co. wird erwartet, dass man beim Be- und Entladen des Boots aktiv mithilft, sprich die Flaschen und das Equipment selber trägt.

In der Regel wurden 12L Stahlflaschen verliehen. Man konnte auch ohne Extrakosten 15L Flaschen bestellen. Da das Kontingent von 15L Flaschen begrenzt war, galt das Prinzip „solange der Vorrat reicht“. Der Kompressor lieferte immer gute trockene Luft ohne Beigeschmack. In den Flaschen war keine Feuchtigkeit festzustellen. Mit Nitrox ohne Aufpreis wird zwar beworben, man konnte uns aber keine Nitrox Füllung anbieten. Es war aber kein Problem, denn letztendlich hätten wir angesichts der Tauchtiefe auf Nitrox lieber selbst verzichtet.

Die Tauchspots

Die ersten beiden Tauchgänge waren bei der Insel Sveti Grgur (Heiliger Georg). Es gab ein Briefing, wo detailliert erklärt wurde, wie die Tauchspots aussehen und wie man sie betaucht. Da ich gewohnt war, dass man sowieso immer hinterher taucht, habe ich, wie auch alle anderen Taucher, nicht versucht mir alle Details zu merken. Das war leider auch ein Fehler, denn es hat sich herausgestellt, dass wir bei einem unguided Tauchgang waren.  Wir sind trotzdem hinterher getaucht. Hätten wir aber beim Briefing besser aufgepasst, könnte man viel mehr aus den Tauchgängen rausholen.

Ich habe die Guides darauf angesprochen und sie haben bestätigt, dass ein persönlicher Tauchguide eine extra Leistung ist, die man dazu buchen kann. Da ich und mein Sohn 2 Sterne haben, sind sie davon ausgegangen, dass wir keinen Guide brauchen.

Im Nachhinein hat es sich sogar als Vorteil herausgestellt. Wir haben später bei den Briefings ganz genau zugehört und Fragen gestellt, wurden aber bei den Tauchgängen nicht an den Ärmeln gezerrt und hatten den Verlauf selbst in der Hand.

Am zweiten Tauchtag waren wir bei der Insel Goli Otok (nackte Insel), an den Tauchplätzen Vela Draga und Senjska. Auf dem Weg hin und zurück gab es eine wundersame Begegnung mit Delphinen. Die Bootsmotoren wurden auf den langsamsten und leisesten Gang gestellt und die Delphine haben gute 15 Minuten in der Nähe vom Boot gespielt. Die Mannschaft hat behauptet, die Delphine kennen das Motorgeräusch von „Moby Dick“ und kommen ziemlich nah heran.

An dieser Stelle möchte ich die Mannschaft loben. Auch wenn die Delphine nicht zum Hauptprogramm gehörten, hat man sich Zeit genommen und den Tauchern die Möglichkeit gegeben, sie lange genug zu beobachten.

Der dritte Tauchtag war ein absolutes Highlight. Wir waren in der Nähe von Insel Prvic und Krk. Der Tauchspot Prvic Tunnel gehört zu den Top 5 Spots aufgelistet auf der Webseite der Basis. Ich habe die Basisleitung bei der Anmeldung darauf angesprochen, dass wir unbedingt dorthin möchten. Da dieser Spot ca. 1 Stunde Fahrt mit dem Boot entfernt ist, wird er nicht so häufig besucht, trotzdem hat man es uns ermöglicht. Der Tunnel ist etwa 25 Meter lang mit 5-7 Meter Durchmesser. Ein Ende ist in der Tiefe von 18 Metern, das andere auf 8 Metern. Man kann problemlos durchtauchen, sollte aber aufpassen, die Sedimente nicht aufzuwirbeln.

Nach dem Tunnel rechts in etwa 35 Meter tiefe kann man schöne gelbe und violette Gorgonien sehen:

Unser letzter Tauchgang war am selben Tag beim Wrack Michael. Es handelt sich um ein relativ kleines Boot ca. 7 Meter lang. Das Wrack liegt etwa 25 Meter tief und ist ein wenig gekippt auf die rechte Seite. In das Wrack kommt man nicht rein, weil die Öffnungen für die Tauchflasche zu eng sind. Man kann allerdings ganz gut ins Innere reinschauen und dort lebende große Drachenköpfe sehen.

Fazit

Es war eine sehr schöne Zeit und die Tauchgänge haben mir sehr gut gefallen. Die Tauchbasis kann ich auch weiterempfehlen. Man sollte allerdings wissen, was einen erwartet. Für erfahrene Taucher sind es unguided Tauchgänge, bei denen man beim Briefing aktiv zuhören sollte. Bei den Tauchgängen sind Orientierungsfähigkeiten gefragt das unter Wasser zu finden, was man vorher nur auf der Skizze gesehen hat.

Anstehende Veranstaltungen